GENNAYDY GENDOS CHAMZYRYN

kommt aus der Tuva, der Russischen Republik im Mittelpunkt Asien; er ist nicht nur Musiker; sondern auch Meister und Lehrer des Kehlkopfgesangs, er ist Bildhauer und: Schamane. Gendos singt Kargyraa, die tiefste, die Bassvariante des traditionellen Kehlkopfgesangs. Diese Variante steht in Verbindung mit Gendos' Identität als Schamane: damit gehört er zum irdischen Teil, den Wurzeln des Ham-Dyt, des Schamanenbaum; als Schamane ist er für die unterirdischen Sphären "zuständig".
Gennadys Kunst und Praxis steht in der Tradition seines Großvaters, der den Schamanismus in Tuva praktizierte. Als Musiker entwickelte er sein Talent seit den 90er Jahren; zunächst 1994 mit der Gruppe Biosyntes, die gemeinsam beim Berliner Total Musik Meeting gemeinsam mit Sainkho Namtchylak der Album "First Takes" einspielte veröffentlichte. Damit hatte sich Gennady zunächst nicht für die folkloristische, world music-Szene, sondern für die musikalische Avantgarde in der Musikszene Tuvas entschieden.
Gemeinsam mit den Engländern Ken Hyder und Tim Hodgkinson formte Gendos das K-Space Projekt, das seit den 1990er Jahren aktiv war und eine Fusion von experimentellen Jazz und schamanistische Kultur präsentierte.
Gemeinsam mit Alexander Sayaa (ex-Yat-Kha) gründete Gennady dann 2000 Gen-DOS, eine Roots-Rock-Gruppe. 2004 begann er dann das Ugaan-Projekt mit dem Polen Darek Makaruk, das sich der Fusion zeitgenössischer elektronischer Musik und traditioneller Musik aus Tuva zuwandte.
Gennadys zweite Soloveröffentlichung Ham-Dyt (Shaman Tree, Schamanenbaum) wurde während Konzertgastspielen und Workshops im Herbst 2004 und im Frühjahr 2005 in Polen aufgenommen. Das Album entspricht am ehesten seinen Konzertdarbietungen in den vergangen 3 Jahren, bei denen die spröde und spartanische Instrumentierung das Publikum oft vor die Frage stellte, ob es sich noch um ein Konzert oder schon um ein Ritual handelte...

Ham-Dyt besteht größtenteils aus traditionellen Stücken und ist im Vergleich zu anderen Aufnahmen die ruhigste, ausgeglichenste und "einfachste" Veröffentlichung von Gendos, die am besten seinen Konzertdarbietungen in den vergangen 3 Jahren entspricht, bei denen die spröde und spartanische Instrumentierung das Publikum oft vor die Frage stellte, ob es sich noch um ein Konzert oder schon um ein Ritual handelte...

GENDOS: thoat singing, voice, dungur, tim-pan, celo, chadagan, homus, doshpooloor Gäste: NetLenka - voice, kalyuka, Tatiana Rechnaya flute, Jedrzej Kuziela - tabla, coconut shell

Discographie:
Gendos solo "Ham-Dyt" 2005 LUNA MUSIC (PL)
Gendos solo "Kamlanie" 2004 LONG ARMS (RUS)
Gen-DOS "Schizo i.d." 2000 DARKY MUSIC Tuva (RUS)
K-Space "Bear Bones" 2002 SLAM RECORDS (GB)
Biosynthes "Deity" 1996 SoLyD Records (RUS)
Biosynthes with Sainkho Namtchylak "First Take" 1996 FMP (D)